- Kalifornische Indianer
- Kalifọrnische Indianer,die Ureinwohner des amerikanischen Staates Kalifornien, mit relativ einheitlicher Kultur; sie gehören aber sehr unterschiedlichen Sprachfamilien an, die meisten dem Penuti (Maidu, Miwok, Yokuts), dem Hoka (Pomo, Karok) und dem Utoaztekischen (Cahuilla, Luiseño). Die Kalifornischen Indianer lebten bis zur frühen Kolonialzeit v. a. als Sammler (Eicheln, Grassamen, Nüsse), aber auch als Jäger und Fischer. Die übliche Territorialorganisation war die Dorfgemeinschaft, die aus Klanen und Moietys (Dualorganisation) zusammengesetzt war: Im Süden gab es (bei den Yokuts) auch Stämme. Im Zentralgebiet war eine hoch entwickelte Korbflechtkunst verbreitet; Töpferei war nur bei einigen südlichen Gruppen bekannt. Von religiösen Ritualen hatten besondere Bedeutung der Kuksu-Kult in Zentralkalifornien und das mit Drogengebrauch verbundene Toloache-Ritual im Süden als zentrale Initiationszeremonien. Die südlichen Kalifornischen Indianer wurden seit 1770 in der Nähe von Franziskanermissionen angesiedelt (»Missionsindianer«). Zur Zeit des Goldrausches (1848) wurden viele Kalifornische Indianer Opfer von Verfolgungen (starker Bevölkerungsrückgang). Heute leben von den etwa 92 000 Nachkommen nur noch wenige auf ihrem alten Land (z. B. Cahuilla und Hupa); die meisten wohnen in ländlichen Gemeinden und sind einfache Bauern und Lohnarbeiter. In den Städten Kaliforniens, v. a. in Los Angeles, und in der Bucht von San Francisco, wohnen heute rd. 250 000 Indianer aus anderen Teilen der USA.The California Indians, hg. v. R. F. Heizer u. a. (ebd., 21971);Handbook of North American Indians, hg. v. W. C. Sturtevant, Bd. 8: California (Washington, D. C., 1978);J. D. Forbes: Native Americans of California and Nevada (Neuausg. Happy Camp, Calif., 1982).
Universal-Lexikon. 2012.